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Im weitesten Sinne sind damit die Füße von Diabetikern gemeint, die durch den Diabetes und seine Folgen gefährdet sind. Wird der Begriff „diabetischer Fuß“ enger gefasst, so versteht man darunter eine tatsächlich eingetretene Schädigung der Füße als Folge des Diabetes.

Ursachen

Der diabetische Fuß hat eine Vielzahl von Ursachen, die nicht immer alle gleichzeitig auftreten. Grundsätzlich können folgende vier Ursachen unterschieden werden:

  • Schäden der Nerven
  • Schäden der Blutgefäße
  • Schäden der Knochen und des Bindegewebes
  • Schäden von außen

Schäden der Nerven

Die Nerven sind die „Telefonleitungen“ im Körper. Sie bestehen aus unter­schiedlichen Nervenfasern.

Über die motorischen Nervenfasern erhalten die Muskeln den Befehl zu arbeiten. Die sensiblen Nervenfasern melden Empfindungen an die über­geordneten Zentren im Gehirn und im Rückenmark.

Sensible Nervenfasern übermitteln den Tastsinn und das Temperaturempfin­den, aber auch Schmerzen. Schmerzen sind immer ein wichtiges Warnsignal! Außerdem leiten die Nervenfasern der so genannten „Tiefensensibilität“ wichtige Informationen über den Spannungszustand der Muskeln und Sehnen sowie über die Stellung der Gelenke weiter. Diese Informationen sind wichtig, damit komplexe Bewegungen wie das Gehen nahezu automatisch und fließend ablaufen können.

Schließlich gibt es noch die autonomen oder vegetativen Nerven. Über sie werden die Durchblutung und der Ernährungszustand des Gewebes geregelt.

Durch den Diabetes können die verschiedenen Nervenfasern geschädigt werden. Als Erstes sind die langen Nerven der Beine betroffen. Die Schäden beginnen an den Zehen und schreiten allmählich nach oben fort. Nicht immer sind alle Nervenfasern gleich stark betroffen. Schmerzund Temperaturempfinden fallen häufig lange vor dem Tastsinn und der Tiefensensibilität aus. Zuletzt werden die motorischen Nerven geschädigt.

Füße sind bei Diabetes gefährdet durch:

  • Nervenstörung
  • Durchblutungsstörung
  • Knochenveränderung
  • Verletzung
  • schlechte Wundheilung
  • Infektionsgefahr

Gefährdete Stellen sind: Fußsohle

  • 1 Zehenkuppen
  • 2 Großzehenballen
  • 3 Kleinzehenballen
  • 4 Mittelfußköpfchen II, III, IV
  • Fersenrand

Fußrücken

  • 1 Krallenzehen
  • 2 Hallux valgus (GroßzehenSchiefstellung)
  • 3 Hallux rigidus (Großzehen- Grundgelenkversteifung)
  • 4 Digitus quintusvarus (Kleinzehen-Schiefstellung)
  • 5 Fußrückenhöcker
  • 1 Nägel und Nagelbett
  • 2 Zehenzwischenräume
  • 3 Basis Metatarsale V
  • 4 Haglundferse
  • 5 Äußerer Knöchel
  • 6 Schuhabschluss

Druckstellen sind gefährlich! Aus ihnen entstehen leicht offene Wunden, sodass Amputationsgefahr besteht.

Bedenken Sie: Ihr Schmerzempfinden kann gestört sein.

Diese Schäden haben unter Umständen dramatische Folgen:

  • Ist der Schmerzsinn ausgefallen, spürt man kleinere Verletzungen und Druckstellen im Schuh nicht rechtzeitig oder nimmt sie nicht ernst genug, weil sie ja nicht wehtun.
  • Eine Verletzung wird unter Umständen gar nicht erkannt, da das Warnsignal „Schmerz“ fehlt. Die Verletzung fällt dann erst Tage später auf, wenn eine Infektion mit Rötung, Schwellung oder Vereiterung aufgetreten ist.
  • Sind die motorischen Nerven ausgefallen, kommt es zur Schrumpfung der von diesen Nerven versorgten Muskeln. Am Fuß sind zuerst die kleinen Fußmuskeln betroffen. Der Muskelschwund ist erkennbar an tiefen Dellen zwischen den Zehen am Fußrücken. Die Gegenspieler dieser Muskeln gewinnen die überhand. Sie wollen den Fuß auf die Zehenspitzen stellen und die Zehen krümmen. Der Zug dieser Muskeln führt schließlich dazu, dass ein Ballenhohlfuß und Krallenzehen entstehen.
  • Durch die Veränderungen am Fußskelett entstehen Druckstellen und Fehlbelastungen, vor allem an der Sohle im Vorfußbereich und an der Oberseite der Zehen.
  • Fällt die Tiefensensibilität aus, verändert sich das Gangbild. Der Gang wird insgesamt plumper und unsicherer, und es kommt ebenfalls zu Fehlbelastungen der Fußsohle.
  • Die Ernährung des Gewebes ist gestört, da die Regulation durch die vegetativen Nerven ausgefallen ist. Erkennbar ist dieser Schaden daran, dass die Zehenbehaarung ausfällt („Zehenglatze“) und an einer rosigen Haut die eine „Luxusdurchblutung“ erhält. Wegen der fehlenden Regulation erhalten Gewebe wie arbeitende Muskeln oder Wunden, die zuheilen sollen, im Gegenzug dann zu wenig Nachschub an Nährstoffen.
  • Die Schweißproduktion fällt aus. Die Haut wird dann trocken, spröde und rissig, sie verliert ihre Geschmeidigkeit.

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